Nachhaltige, verantwortungsbewusste Unternehmensführung
Als selbstständiges öffentlich-rechtliches Unternehmen mit eigener Rechtspersönlichkeit untersteht die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung (BGV) dem kantonalen Public-Corporate-Governance-Gesetz (PCGG). Sie vollzieht die kantonalen Präventions-, Feuerwehr- und Gebäudeversicherungsgesetzgebungen.
Governance und Verantwortlichkeiten
Die Oberaufsicht erfolgt durch den Landrat. Er nimmt die Eigentümerstrategie und den Beteiligungsbericht des Regierungsrates sowie den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung zur Kenntnis. In der Ausübung seiner Aufsichtsfunktion wacht der Regierungsrat über die Einhaltung der Leistungsaufträge, die Wahrung der Interessen der Eigentümerschaft und genehmigt den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung. Zusätzlich wählt der Regierungsrat die Mitglieder des Verwaltungsrats.
Dem Verwaltungsrat obliegen die oberste Leitung der BGV sowie die Überwachung und Steuerung der Geschäftsleitung. Er verabschiedet den Geschäftsbericht, die Jahresrechnung, den Risikobericht und die Unternehmensstrategie.
Die BGV wird von einer fünfköpfigen Geschäftsleitung geführt. Diese setzt sich aus vier Geschäftsbereichsleitern sowie dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung zusammen. Die Geschäftsleitung stellt die ordnungsgemässe, nachhaltige und effiziente Erfüllung der Aufgaben sicher.
Mit der Unternehmensstrategie fokussiert sich die BGV weiter auf die Verankerung der Schutz-Trias mit den drei Eckpfeilern «Prävention, Feuerwehr und Versicherung» als verlässliches Kompetenzzentrum im Kanton Basel-Landschaft. Zudem rückt das Thema Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus der Unternehmensführung. Nachhaltiges Denken und Handeln ist ein wesentlicher Bestandteil der BGV-Unternehmenskultur. Mit gezielten Massnahmen werden systematisch Umwelt- (Environment), Sozial- (Social) und Unternehmensführungsaspekte (Governance) – abgekürzt ESG – ganzheitlich berücksichtigt. Dabei unterstützt die fortschreitende digitale Transformation die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie, z.B. durch die Verwendung des eBill-Standards für elektronische Rechnungen.
Verantwortungsbewusster Umgang mit Risiken
Obwohl 2023 im Vergleich zu den turbulenten Jahren 2020 bis 2022 ein wenig ereignisreiches Schadenjahr ist und keine folgenschweren, flächendeckenden Naturereignisse zu verbuchen sind, bleibt die Gesamtrisikosituation unsicher. Die wesentlichen Risikotreiber sind dabei volatile Inflationsraten, Änderungen regulatorischer Vorschriften, der Klimawandel, technologische Weiterentwicklungen (KI) mit derzeit kaum abschätzbarem Potenzial sowie steigende Cyberrisiken.
Um der volatilen Gesamtrisikosituation zu begegnen, verlässt sich die BGV nicht auf ihr Bauchgefühl, sondern verwendet für ihren verantwortungsbewussten Umgang mit den vielfältigen Risiken ein stochastisches Risikosimulationsmodell zur Ermittlung des Gesamtrisikokapitalbedarfs.
Das ganzheitliche integrierte Risiko- und Compliancemanagement (RCM) umfasst auch das auf den Geschäftsprozessen aufgesetzte interne Kontrollsystem (IKS) und das Qualitätsmanagement. Mit dem jährlich unternehmensweit durchgeführten RCM-Prozess wird sichergestellt, dass alle identifizierten Risiken entsprechend der aktuellen Risikosituation quantifiziert, überwacht und gesteuert werden und dass darüber berichtet wird. Als öffentlich-rechtliche Institution mit eigener Rechtspersönlichkeit haftet die BGV für ihre Risiken ohne Staatsgarantie und Staatshaftung.
Dank der konservativen Risikopolitik der BGV mit dem Risikotragfähigkeitsmodell können die Volatilitäten beim Risikoeintritt durch das entsprechende Eigenkapital abgefangen und damit die Risikotragfähigkeit und die Existenz der BGV langfristig sichergestellt werden.
Mit dem in die Organisation eingebetteten und fest verankerten RCM nimmt die BGV ihre Verantwortung der «nachhaltigen» Unternehmensführung wahr und geht verantwortungsbewusst mit Risiken um.