29.-30.07.2023_unterstutzungseinsatz-mit-baselbieter-und-basler-feuerwehrleuten-im-wallis

Feuerwehr

Ein Jahr voller Herausforderungen trotz weniger Unwetterereignissen

Die Feuerwehr schaut in Sachen Einsatzgeschehen auf ein durchschnittliches Jahr 2023 zurück. Heraus stechen ein Grossbrand in Pratteln in Gleisnähe, der Unterstützungseinsatz bei den Waldbränden im Wallis sowie ein Stallbrand bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Diegten kurz vor Jahresende.

Einsätze

Ein grosser Brand in Pratteln, etwas weniger Unwetterereignisse aber auch immer wieder die für unsere Region typischen ABC-Ereignisse und Unfälle beschäftigen die Feuerwehr das ganze Jahr über und stellen einige Herausforderungen dar.

Der erwähnte Brand in Pratteln zeigt sich dabei als besonders herausfordernd. Das im Industriegebiet in Gleisnähe ausgebrochene Feuer droht zwischenzeitlich auf den Lösch- und Rettungszug der SBB überzugreifen, welcher das ganze Jahr über genau beim brennenden Gebäude stationiert ist. Der Zug kann jedoch erfolgreich aus der Gefahrenzone gebracht und anschliessend zur Unterstützung eingesetzt werden.

Ein tragischer Vorfall ereignet sich kurz vor Jahresende, als bei einem Landwirtschaftsbetrieb in Diegten ein Schweinestall Feuer fängt. Dank der schnellen Intervention der Feuerwehr und der Kooperation mit Landwirten können viele Tiere in Sicherheit gebracht werden. Einige Schweine verenden leider.

Erfreulicher ist hingegen der Rückgang bei den Elementarereignissen, nachdem in den Vorjahren überdurchschnittlich viele Einsätze im Zusammenhang mit Unwettern erfolgten. Nebst den Einsätzen im Kantonsgebiet dürfen wir im Juli 2023 auch ein Unterstützungstrupp, bestehend aus zehn Baselbieter und Basler Feuerwehrleuten, ins Wallis entsenden, um die dortigen Waldbrände einzudämmen. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für diesen freiwilligen Solidaritätseinsatz.

Ausbildung 

Nebst diversen Verabschiedungen können auch neue Feuerwehrinstruktoren brevetiert werden. In der Folge weist das Instruktorencorps beider Basel nach wie vor 42 Ausbildner aus. Durchschnittlich leisten diese im Jahr 2023 fast 17 Diensttage zugunsten der Feuerwehrausbildung.

An den Kursen verzeichnen wir insgesamt 2434 Teilnehmende. Das entspricht wiederum fast 3800 Teilnehmertagen. Folgende Kurse können durchgeführt werden:

5 Kurse Basiswissen, 2 Gruppenführerkurse
2 Wachtmeisterkurse
1 Offizierskurs I, 1 Offizierskurs II
9 Kurse Technische Hilfeleistung
Je 1 Kurs Führungsassistent, Einsatzleiter WBK, Personenrettung bei Unfällen (Basis und Führung)
9 Offiziers-Weiterbildungskurse
5 Gruppenführer-Weiterbildungskurse
2 Instruktoren-Weiterbildungskurse
4 Instruktoren-Trainings
21 Module bei Feuerwehren vor Ort
3 ABC-Kurse (atomar, biologisch, chemisch)
1 Führungskurs für Einsatzleiter ABC
1 Basiskurs Messen

Dazu finden diverse Fachausbildungskurse für das Führen von Feuerwehrmotorfahrzeugen und zentrale Ausbildungsmodule (Gesetze/Medien, Baukunden/Brandschutz, Referatstechnik, Einsatzleitzentrale Feuerwehr und Administration) statt.

Beschaffungen und Feuerwehrlogistik

Die Beschaffung eines weiteren Grosslüfterfahrzeugs, zusammen mit Basel-Stadt, verzögert sich. Das Fahrzeug wird voraussichtlich in der ersten Hälfte 2024 ausgeliefert. Bereits geliefert werden hingegen zwei Einsatzfahrzeuge mit Elektroantrieb für das Feuerwehr-Inspektorat.

Das Feuerwehr-Logistikzentrum verzeichnet im Jahr 2023 insgesamt 2372 Kundenbesuche und es werden 12839 Artikel an die Feuerwehren ausgeliefert. Für den Betrieb des Logistikzentrums und die damit verbundenen Beschaffungen wendet die BGV auch 2023 rund 1,2 Millionen Franken auf.

Autarke Alarmierung – Erweiterung 2023

Seit diesem Jahr können sämtliche Feuerwehrorganisationen autark, also z.B. bei komplettem Stromausfall, alarmiert werden. Dies ist aus der Einsatzleitzentrale BL, vom Einsatzleitwagen Feuerwehr und von der BGV aus möglich. Eine Herausforderung der Zukunft ist und bleibt jedoch die Tagesverfügbarkeit. Die Gründe hierfür liegen in der gesellschaftlichen Entwicklung, der räumlichen Trennung von Wohnen und Arbeiten sowie allfälligen längeren oder beschwerlicheren Einrückwegen.

Steigende Fluktuation sowie Kosten für Personal, Material und Ausbildung betreffen in hohem Masse auch die Feuerwehr. Trotzdem müssen der Einsatz und damit die Finanzierung auch künftig gesichert werden. Hier darf und soll auch über die gewachsenen Strukturen diskutiert werden. Ausserdem beschäftigt die Feuerwehr die steigende Komplexität der Einsätze und die damit verbundenen hohen Anforderungen an die Feuerwehrleute. Denn Einsatzerfahrung kann nicht vollumfänglich mit Ausbildung kompensiert werden. Das «à jour»-Halten der rund 2300 Feuerwehrleute im Kanton fordert somit hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand.

Fahrzeug im Bach in Füllinsdorf, 17. Januar

Sturmschaden in Liestal, 31. März

ABC-Einsatz auf der Autobahn A2, 13. Juni

Unterstützungseinsatz mit Baselbieter und Basler Feuerwehrleuten im Wallis, 29. - 30. Juli

Brand in Grellingen, 16. September

Verkehrsunfall auf der A18, 27. Dezember

Die Feuerwehr in Zahlen

Herzlichen Dank...

... an alle, die es möglich machen, dass das Feuerwehrwesen funktioniert. Ein grosses Lob gilt auch allen Feuerwehrleuten der beiden Basel.

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Die BGV